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Holzplantagen versus Wildnis

Forstleute fordern Gesamtkonzept für die Zukunft des Waldes

Mehr Wildnis und gleichzeitig eine effizientere Nutzung der wertvollen Ressource Holz – in diesem Widerspruch befindet sich der Deutsche Wald, der das Bundesgebiet zu fast einem Drittel bedeckt. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) fordert nun ein einheitliches Gesamtkonzept Wald und mehr Personal für dessen Umsetzung.

Konfliktpotenzial: Wald oder Wildnis?

Uneinigkeit herrscht darüber, wie der Wald in Zukunft weiterentwickelt werden soll. Angefacht wird die Debatte durch die Pläne des Bundesumweltministeriums zur Umwandlung großer deutscher Waldgebiete in Wildnis. Was bei Naturschützern und Touristikern gut ankommt, führt an anderer Stelle zu Widerstand – beispielsweise bei den waldbesitzenden Kommunen. Diese erwirtschaften einen nicht unerheblichen Teil ihrer Einkünfte durch die Holznutzung. In einer Pressemitteilung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes heißt es: „Wildnis nach EU-Standards bedeutet: Verbot von Tourismus, Forst-, Land- und Weidewirtschaft, Jagd, Waldbrand- und Borkenkäferbekämpfung, Beeren- und Pilzesammeln. Gebäude und Straßen müssen in den Kernzonen entfernt werden.“

Keine Einigung hätte drastische Folgen

„Jetzt ist guter Rat teuer!“, betont der Bundesvorsitzende des BDF, Ulrich Dohle. „Als Forstleute und Fachleute für Wald fordern wir ein Gesamtkonzept, das alle Aspekte berücksichtigt und nicht wegen irgendwelcher Partikularinteressen, Flächenbeanspruchung oder finanzieller Forderungen Ziele feststeckt“, so Dohle weiter. Sollte es nicht zu einem solchen Gesamtkonzept kommen, befürchtet er, dass sich die Positionen verhärten: Die Umweltverbände werden weiterhin die zunehmende Stilllegung fordern, die Waldbesitzenden werden zunehmend weniger Rücksicht auf die Wünsche der Gesellschaft nehmen und – im Rahmen der Waldgesetze – ihren Wald nach ihren legitimen Interessen bewirtschaften. „Wollen wir es überzeichnen, bekommen wir auf der einen Seite Plantagen, auf denen quasi Ackerbau mit Waldbäumen betrieben wird, und auf der anderen Seite Wildnis“, verdeutlicht Dohle. Mit der vertrauten und geschätzten Waldlandschaft wäre es dann vorbei.

Naturnahe Waldbewirtschaftung als Lösung

Eine Einigung ist also dringend geboten. Um diese anschließend umzusetzen, gelte es, so der BDF, den forstlichen Personalstand mit genügend und gut qualifiziertem Personal zu verstärken. „Eine naturnahe Waldbewirtschaftung schaut auf die sich oft ändernden Standortbedingungen und setzt damit eine intensive Ortskenntnis voraus“, erklärt Ulrich Dohle. Auch sei die Betreuung von Kleinprivatwaldbesitzern viel zeitaufwendiger als die Bewirtschaftung von großen Schlägen. Und dann sei da noch der Klimawandel, der einen langfristigen Waldumbau erfordere und zu dem noch viel geforscht werden müsse. „Das vielfältige, faszinierende Ökosystem Wald sowie der geniale nachwachsende Rohstoff Holz gehören für uns zusammen. Wir fordern deshalb alle Akteure auf, Kompromissbereitschaft zu zeigen, damit endlich ein von allen akzeptiertes Gesamtkonzept verabschiedet werden kann“, so der BDF-Bundesvorsitzende.


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