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Servicethemen, Partnerfirmenvorstellungen & Berichte

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Schulgesundheitsfachkräfte sollen es richten

Modellprojekt soll Kinder fördern sowie Lehrer und Eltern entlasten

In diesem Jahr fiel in Brandenburg und Hessen der Startschuss zum Projekt „Schulgesundheitsfachkräfte“.

Zehn examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen/-pfleger sind an 20 Schulen im ganzen Bundesland tätig, um nicht nur die medizinische Versorgung der Kinder zu verbessern, sondern diesen auch etwas fürs Leben mitzugeben und das Bewusstsein für Gesundheitsvorsorge und Früherkennung zu stärken.

Sie sorgen für Entlastung

Sportunfälle, Bauchschmerzen, Blessuren vom Toben in der Pause oder grippale Infekte. Oft sind hierfür die Lehrkräfte die ersten Ansprechpartner. Sie müssen Eltern oder Arzt verständigen und hin und wieder sogar die Erstversorgung bei Notfällen übernehmen. Das bedeutet viel Druck in einem Bereich, in dem sie gar nicht ausgebildet wurden. Nun wurde für Entlastung gesorgt: „Seit Februar bzw. Juni sind in Brandenburg und Hessen die Schulgesundheitsfachkräfte im Einsatz“, so Stefan Engelbrecht vom AWO Bezirksverband Potsdam e. V, dem Projektträger des Modellprojektes. „Hier war in den vergangenen Jahren die Bereitschaft besonders groß, den Einsatz der Fachmänner und -frauen an Schulen zu erproben. Auch andere Bundesländer haben großes Interesse daran, etwa Bremen, Nordrhein-Westfalen und auch Niedersachsen.“

Bildungsauftrag inklusive

Die Arbeit der „Schulkrankenschwestern“ gehe weit über das Aufkleben eines Pflasters oder den Anruf bei den Eltern hinaus, betont der Referent. Sie beinhalte vor allem eine Präventionsleistung. Auch ist eine enge Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern der Kommunen sowie mit den Schulsozialarbeitern an den Schulen vorgesehen. Die Bedeutung von Präventionsprojekten sieht auch Valentina Kalkbrenner, die als Schulgesundheitsfachkraft an drei Grundschulen im Raum Finsterwalde tätig ist. „Gerade die jüngeren Kinder vergessen beispielsweise häufig, in der Schule zu essen und zu trinken. Ich erkläre ihnen dann, dass das zu Kopfschmerzen und Unwohlsein führen kann. Manche von ihnen zeigen mir dann am nächsten Tag stolz ihre volle Wasserflasche, die sie auf jeden Fall austrinken möchten“, so die 48-Jährige. In regelmäßigen Abständen wird sie auch mit in den Unterricht geholt, um über gesunde Ernährung oder Bewegung aufzuklären. „Wenn mir ein Kind nicht gesund erscheint, lade ich auch mal die Eltern zu einem Gespräch ein. Die meisten von ihnen reagieren sehr dankbar – genau wie die Lehrer, die sich wieder mehr auf den Unterricht konzentrieren können.“

Vertrauen entscheidet

Noch bis Oktober 2018 läuft das Projekt in Brandenburg. „Wie es danach weitergeht, hängt von den Ergebnissen der Evaluation ab“, so Engelbrecht. „Hierbei werden verschiedene Bereiche berücksichtigt, beispielsweise die Auswirkungen der Arbeit der Schulgesundheitsfachkräfte auf die Bildungschancen der Kinder“, erläutert Kalkbrenner. „Ich bin der Überzeugung, dass dieses neue Tätigkeitsfeld den Schulen einen Mehrwert bietet und weiter bestehen sollte.“ Und auch Stefan Engelbrecht ist sich sicher: „Schulkrankenschwestern haben einen anderen Zugang zu Kindern als Lehrer, sie schützen, trösten, helfen und beraten – und schweigen, wenn es wegen des Datenschutzes so sein muss. Hier entsteht Vertrauen und damit die Basis für das gesunde Heranwachsen des Kindes.“

Zur Info

Der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Potsdam realisiert das Projekt gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse sowie der Unfallkasse Brandenburg. Wissenschaftlich begleitet wird das bis Oktober 2018 laufende Projekt unter anderem von der Berliner Charité.


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