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Pilotprojekt für Diplom-Juristen

Ohne Referendariat in die Verwaltung

Wer als angehender Diplom-Jurist auf einen Referendariatsplatz wartet, muss diese Zeit aktuell nicht ungenutzt verstreichen lassen – zumindest in Berlin. In den Bezirksämtern von Spandau und Pankow nehmen einige von ihnen Verwaltungsaufgaben wahr. Wie profitieren Anwärter und Behörden von dem Pilotprojekt?

Es ist ein neuer Weg, den die zwei Bezirksämter seit 1. Oktober 2018 eingeschlagen haben. Sie wirken nämlich zwei Problemen entgegen, indem sie Personen mit erstem juristischem Staatsexamen eine auf ein Jahr befristete Stelle anbieten. Dabei

  • ermöglichen sie den baldigen Diplom-Juristen, sich frühzeitig auf ihre späteren Aufgaben vorzubereiten und
  • besetzen offene Stellen innerhalb der Verwaltung, die in vielerlei Hinsicht auf juristische Unterstützung angewiesen ist.

„Im Spandauer Bezirksamt werden die Rechtskandidatinnen und -kandidaten derzeit in den Bereichen Rechts-, Schul-, Jugend-, Sozialamt sowie bei der Serviceeinheit Liegenschaft und in der Bibliothek eingesetzt“, erklärt die stellvertretende Rechtsamtsleiterin Heike Gülink. „Wir erhoffen uns aber nicht nur Unterstützung in unserer Arbeit, sondern auch für die Gewinnung von Nachwuchs und die Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Dienstes.“

Letzteres haben die Verantwortlichen bereits bei mindestens einem Teilnehmer des Pilotprojektes geschafft. Felix Krah ist 26 Jahre alt und wartet seit April 2018 auf einen Referendariatsplatz. Mit seinem Schwerpunkt Verfassungs- und Verwaltungsrecht ist er im Spandauer Bezirksamt bestens aufgehoben, denn „vor allem die Arbeit mit Prozessakten und das Schreiben von Klageerwiderungen sind eine super Vorbereitung für das Referendariat“, sagt er. Er könne sich nun noch besser vorstellen, im Öffentlichen Dienst zu arbeiten. Und warum hat er sich für einen Platz beworben? „Weil ich mir einen Einblick in die Branche gewünscht habe. Außerdem hat mich die bürgernahe Arbeit an ganz konkreten Einzelfällen und die Durchführung sowie Überprüfung von Ermessensentscheidungen gereizt.“

Diplom-Juristen in der Verwaltung: ein erster Zwischenstand

Seit knapp fünf Monaten läuft nun schon der Berliner Versuch der Behörden, sich selbst und qualifizierten Juristen zu helfen. Felix Krah ist bereits nach dieser kurzen Zeit von dem Konzept überzeugt: „Ich halte das Projekt für eine Bereicherung für beide Seiten. Und weil die Arbeit von Rechtskandidaten in der Verwaltung des Bundestages seit Längerem fortgesetzt wird, hoffe ich, dass das auch für den Bezirk realisiert wird.“

Auch das Bezirksamt Spandau zeigt sich bislang zufrieden, weiß aber auch um die Hürden. „Die Nichtjuristen scheinen anfangs teils erhöhte Erwartungen daran gehabt zu haben, was Rechtskandidaten nach dem 1. Staatsexamen leisten können. Sie sind natürlich nicht für jede Tätigkeit qualifiziert, schließlich sind sie noch nicht vollends ausgebildet“, so Gülink. „Es zeigt sich aber schon jetzt, dass die Unterstützung für große Entlastung in der Abteilung sorgt.“


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