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Im Interview: Silvia Darmstädter vom DFV

Positive Resonanz auf Kampagne „Frauen am Zug“ in den Freiwilligen Feuerwehren

Die weiblichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren sichtbar zu machen – das war die Motivation der Kampagne „Frauen am Zug“ des Deutschen Feuerwehrverbands. Silvia Darmstädter, Referentin des Verbands für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erklärt im Gespräch, wie die Ziele erreicht wurden.


Foto von Silvia Darmstädter, Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit Deutscher FeuerwehrverbandFrau Darmstädter, was zeichnet die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Kampagne „Frauen am Zug“ aus?
Silvia Darmstädter: Neben sachlicher Information haben wir auf einen Appellcharakter der Aktion gesetzt. Und wir konnten dank ironisch formulierter Slogans wie „Frauen an den (Brand-)Herd!“ und „Frauen sind zu schwach (vertreten)“ die Aufmerksamkeit maximieren. Das Interesse an der 2009 ausgelaufenen Kampagne ist weiterhin groß.
Auf der Homepage des Deutschen Feuerwehrverbands sind die Materialien nach wie vor zum Download erhältlich.

Gab es eine Vorgeschichte für die Kampagne?
Darmstädter: Wir haben unser Forschungsprojekt aus dem Jahr 2005 in die Praxis umgesetzt. In diesem ging es um Hindernisse, die dem Einsatz von Mädchen und Frauen in Freiwilligen Feuerwehren entgegenstehen – und darum, wie sich diese überwinden lassen. Wie die Wissenschaftlerinnen ermittelten, war das Potenzial für mehr weibliche Mitglieder bei Weitem nicht ausgeschöpft. Mit anderen Worten, spielten die Freiwilligen Feuerwehren quasi nur mit halber Mannschaft, während die andere Hälfte auf der Ersatzbank saß.

Hat das die Kampagne verändert?
Darmstädter: Sie hat in jedem Fall zu klaren Fortschritten geführt. Wir hatten eine sehr positive Resonanz in der Bevölkerung, in der Zielgruppe und auch in vielen renommierten klassischen Medien. Darüber hinaus auch Social Media zu bespielen, war zum Zeitpunkt der Konzeption der Kampagne noch nicht üblich.

Lässt sich der Erfolg in Zahlen ausdrücken?
Darmstädter: Ja. Die Zahl der Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren ist von ca. 71.000 im Jahr 2005 auf rund 85.000 im Jahr 2012 gestiegen, ihr Anteil an allen Mitgliedern hat im selben Zeitraum von 6,8 auf 8,4 Prozent zugenommen. Offenbar ist die Botschaft angekommen, dass in den Feuerwehren dank enormer Vielfalt der Aufgaben alle Menschen ihre Nische finden. Zudem macht die Modernisierung der Technik die Arbeit heute im Vergleich zu früher viel einfacher, so wird etwa weniger Kraft benötigt.

Welche Vorteile ergeben sich durch mehr Frauen in den Feuerwehren?
Darmstädter: Wir wollen als Feuerwehr ein Abbild der Gesellschaft sein – das können wir nicht ohne Frauen erreichen. Zudem steht mit ihnen mehr Personal zur Verfügung. Das ist wichtig, weil viele Freiwillige Feuerwehren Probleme haben, genügend Nachwuchs zu gewinnen. Auch bringen Frauen – genauso wie Männer – spezifische Kompetenzen ein, so dass die Teams als Ganzes profitieren.

Gibt es noch unbewältigte Herausforderungen?
Darmstädter: Da ist das Problem der Kinderbetreuung zu nennen. Wenn eine Mutter mit kleinen Kindern zum Einsatz gerufen wird, braucht sie jemanden, der sich um den Nachwuchs kümmert. Aber auch da hat die Kampagne bereits einiges angestoßen. So organisieren manche Feuerwehren eine Kinderbetreuung. Beispielsweise ist eine Mutter für die Kids zuständig, während vier andere am Einsatz teilnehmen können. Übrigens sind natürlich auch Männer mit Kindern von dieser Situation betroffen und profitieren von einer Kinderbetreuung bei Einsätzen und Lehrgängen. Führungskräfte können mit solchen Maßnahmen ganz klar sagen: Frauen in der Feuerwehr sind uns wichtig und erhalten jede Unterstützung!


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