Aus dem Kräutergarten

Frische Kräuter, selbst gezogen

16. März 2018 | Egal ob aus dem Garten oder vom Balkon - frische Kräuter bereichern die Küche, von Salaten über Getränke bis zu Gegrilltem. So erzielen Sie die besten Ergebnisse in Ihrem Kräutergarten.

Im Frühjahr beginnt die Freilandsaison für Kräuter: Die mehrjährigen, wie Minze oder Zitronenmelisse, treiben wieder aus, und erste Blätter und Zweige können bei entsprechend großen Pflanzen oft schon im April gepflückt werden. Die einjährigen Kräuter keimen noch auf der Fensterbank oder wachsen im Gewächshaus heran. Aber spätestens nach den Eisheiligen kann alles ins Freie. Der wichtigste Unterschied zwischen den Kräutern, die man im Garten hat und denjenigen, die auf dem Balkon zu Hause sind, ist wahrscheinlich die Flexibilität. Denn ein über mehrere Jahre gewachsenes Beet ändert man nicht beliebig. Auf dem Balkon hingegen kann man auch mal etwas Neues ausprobieren,Currykraut etwa oder seltenere Kräuter wie Ysop oder Borretsch, die Fleisch und Salaten eine exotische beziehungsweise frische Note geben.

Planung und Auswahl

Egal ob Balkon oder Garten – wer wirklich etwas von seinen Kräutern haben möchte, sollte sich vorab gut überlegen, welche zu seinen Vorlieben passen: Es bringt wenig, Pfefferminze zu ziehen, wenn man damit weder Tee noch arabische Gerichte kochen will. Wer aber aromatisiertes Wasser oder Süßspeisen mit feinherber Note mag, sollte der Minze, auch in Form von Ananasminze oder Polei-Minze, gegenüber aufgeschlossen sein. Fast alle Kräuter haben noch eine andere Facette – etwa als Heilpflanze, wie der Salbei. Machen Sie sich eine Liste von Kräutern, die zu Ihnen passen, und finden Sie heraus, welche Bedingungen diese zum Wachsen brauchen.

Welche Kräuter wo?

Für nahezu jeden Standort ist das passende Kraut gewachsen. Sonnenliebende mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian brauchen nährstoffarme Erde und wenig Wasser. Waldkräuter wie Bärlauch oder Waldmeister wachsen an schattigen Standorten – egal ob es die Ecke auf dem Balkon ist oder unter dem überhängenden Busch im Garten. Kräuter wie Beifuß oder Liebstöckel gedeihen mit ihren großen Blättern und dem starken Wuchs am besten im Halbschatten bei reichlich Wasser und ausreichend Nährstoffen in der Erde. Auch auf einem kleinen Balkon hat man in der Regel die Möglichkeit, unterschiedliche Kräuter unterzubringen: Ampeln und Blumenkästen helfen, Sonne einzufangen. In größeren Töpfen auf dem Boden kann man Halbschatten oder Schatten nutzen, und wer möchte, kann sogar einen vertikalen Garten an einer Wand anlegen, in dem von unten nach oben immer mehr Sonne an die Kräuter gelangt. Ein ähnliches Prinzip bieten im Garten sogenannte Kräuterspiralen, wo ebenfalls oben die meiste Sonne scheint. Man kann aber auch ein Kräuterrad oder ein längliches Beet im Garten so anlegen, dass die schattenliebenden Kräuter ausreichend von Bäumen geschützt werden, während die Sonnenanbeter keinen Schatten abbekommen. Je besser man die Gegebenheiten beobachtet hat, umso besser kann man planen.

Pflege und Ernte

Die meisten Kräuter sind dank ihrer ätherischen Öle nicht sehr anfällig für Schädlinge. Dennoch sollte man regelmäßig kontrollieren, um rechtzeitig Maßnahmen anwenden zu können. Für alle Kräuter, die Sie für den Balkon kaufen, gilt: Nutzen Sie sie und warten Sie nicht, bis sie – vermeintlich – groß genug sind. Lediglich bei mehrjährigen im Garten sollten Sie den Pflanzen Zeit lassen, bis sie kräftig genug sind, eine Ernte zu überleben. Und wer wirklich viele Kräuter hat, die er nicht alle sofort nutzen kann, sollte sich rechtzeitig informieren, wie man sie gut trocknet, welche man einfrieren kann und welche sich nutzen lassen, um Öle zu aromatisieren.

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