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Servicethemen, Partnerfirmenvorstellungen & Berichte

Wir möchten Sie rundum informieren und veröffentlichen auf dieser Seite wissenswerte Berichte und Interviews in den Themenbereichen Gesundheit, Finanzen, Haus & Garten, Mode und Beauty sowie Berichte rund um den öffentlichen Dienst. Zudem stellen wir Ihnen einige ausgewählte Partner in Partnerfirmenporträts vor.

Hilfe bei der Traumabewältigung

Opferhilfe im Öffentlichen Dienst

Sie sind Feuerwehrmann/-frau, Lehrbeauftragte/r, Angestellte/r in Behörden, Polizeibeamter/-beamtin oder Rettungsarzt/-ärztin. Sie alle verbindet ein Schicksal: Nach einem schrecklichen Erlebnis leiden Sie unter einer Traumatisierung. Wir haben Ihnen Tipps und Therapieangebote zusammengestellt, um wieder in Ihr altes Leben zurückzufinden.

1. Was ist eine Traumatisierung?

Frau

Die Bezeichnung Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie Wunde. Es handelt sich dabei um eine psychische Verletzung, die durch besonders negative Erlebnisse entsteht und für längere Zeit im Gedächtnis verankert bleibt. Diese Erfahrung kann zu Problemen im Umgang mit Freunden und Familie, aber auch im Beruf führen, sodass sie mit Hilfe von geeigneten Ansprechpartnern verarbeitet werden sollte. Während manche Traumata nach einigen Wochen überwunden sind, bleiben andere über mehrere Monate – vielleicht sogar Jahre – bestehen, denn jede posttraumatische Belastungsstörung hat ihre eigene Entwicklung.

1.1 Wie kann es zu einer Traumatisierung kommen?

Welche Situation eine Traumatisierung auslöst, ist sehr individuell. Sie kann auf einem Erlebnis beruhen, das man selbst hatte oder bei dem man als Augenzeuge beziehungsweise Helfer beteiligt war.

Individuelle Gewalt

  • Misshandlung / Vergewaltigung als Kind / als Erwachsener
  • Gewalt in der Familie
  • Opfer eines Überfalls
  • Opfer schwerer Körperverletzung
  • Geiselnahme
  • Entführung

Kollektive Gewalt

  • Kriegserlebnis/Kriegswunden
  • Sektenerfahrung

Naturkatastrophen

  • Opfer eines Brandes
  • Opfer einer Überschwemmung
  • Opfer eines Erdbebens
  • Opfer eines Tornados

Technikkatastrophen

  • Opfer / Zeuge eines Arbeitsunfalls
  • Opfer / Zeuge einer Explosion
  • Opfer / Zeuge eines Auto-, Flugzeug- oder Zugunglückes

Körperliche oder psychische Extrembelastung

  • Schwere Verletzungen
  • Krankheitsdiagnose
  • Allergischer Schock

Was geschieht bei einer Traumatisierung im Körper?

Betroffene einer posttraumatischen Belastungsstörung bleiben auch nach einer bedrohlichen Situation in Alarmbereitschaft, da das Stresshormon Cortisol nicht ausgeschüttet wird. Es handelt sich also um eine fehlerhafte biologische Reaktion, die eine negative Situation zu einem Trauma werden lässt und von der jeder betroffen sein kann.

1.2 So erkennen Sie eine Traumatisierung

Eine Traumatisierung wird meist erst Tage oder Wochen nach dem Erlebten deutlich. Sollten Sie feststellen, dass Ihnen Ihre berufliche Tätigkeit oder auch das Verhalten im Alltag aufgrund des Erlebten immer schwerer fällt, sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen. Verschiedene Symptome können auf eine posttraumatische Belastungsstörung hindeuten:

  • Ständiges Wiedererleben der Situation, zum Beispiel im Traum
  • Schlafstörungen
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Angst, wieder in eine ähnliche Situation zurückzukehren
  • Bewusstes Meiden von bestimmten Orten, Geräuschen, Gerüchen oder Personen
  • Zurückziehen aus dem Arbeitsumfeld oder Freundeskreis

2. Hilfe bei der Traumabewältigung

Es liegt bei Ihnen, welche Art der Hilfe Sie bei einer Traumatisierung in Anspruch nehmen möchten. Jede posttraumatische Belastungsstörung äußert sich anders, sodass Betroffene meist selbst am besten einschätzen können, in welcher Hinsicht sie Unterstützung benötigen. Je nach Fall gibt es verschiedene Ansätze und Organisationen, die zur Bewältigung des Problems beitragen können.

2.1 Ich wurde nach einem Unfall zur Hilfe gerufen und kann das Gesehene nicht vergessen. Was kann ich tun?

Sie als Polizeibeamter/beamtin oder auch Rettungsarzt/ärztin werden dann gerufen, wenn andere nach Unfällen beziehungsweise Gewalttaten Hilfe benötigen. Haben Sie beispielsweise eine schwer verletzte Person aufgefunden, der Sie nicht mehr helfen konnten, finden Sie hier Tipps, um mit der Situation fertig zu werden.

Erste Schritte nach einer Traumatisierung Kompass
  • Rat und Unterstützung bei Kollegen einholen: Ihre Kollegen und Kolleginnen können nachempfinden, wie Sie sich fühlen. Suchen Sie den Kontakt und sprechen Sie über das Geschehen.
  • Bei großer seelischer Belastung und Einschränkungen im Arbeitsalltag Gespräch mit dem Dienstherren suchen.
  • Mit anderen Betroffenen in Verbindung setzen, da Außenstehende die Situation oft nicht richtig einschätzen können.

Selbsthilfe

Suchen Sie im ersten Schritt das Gespräch mit vertrauten Kolleginnen und Kollegen. Diese können das Erlebte nachvollziehen und waren vielleicht selbst mit vor Ort. Bevorzugen Sie den Rat aus dem privaten Umfeld, sollten Sie sich auf Fragen einstellen, die sie dazu bringen, die Situation noch einmal aktiv durchzuspielen. Bemerken Sie Einschränkungen im Job, dann scheuen Sie nicht den Kontakt zu Ihrem Vorgesetzten beziehungsweise Dienstherren. Dieser ist für das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter verantwortlich und sollte entsprechende Maßnahmen einleiten. Dazu zählt beispielsweise die Nachbesprechung emotional besonders schwieriger Einsätze. Aber auch präventiv sollte er dafür sorgen, dass Sie gut auf belastende Fälle vorbereitet sind. Die Entwicklung von Schemata kann dabei helfen, im Ernstfall routiniert zu bleiben und das Geschehene nicht zu nah an sich heran kommen zu lassen. Sollten weder Kollegen noch der Dienstherr helfen können, kann der Austausch mit anderen Betroffenen eine positive Wirkung haben. Wer Gleiches erlebt hat, kann sich in den anderen hineinversetzen und gegebenenfalls nützliche Tipps geben.

Professionelle Hilfe

Bei einer professionellen Hilfe ergründen Sie gemeinsam mit Experten die Ursache Ihres Problems. Ihnen werden Therapiemaßnahmen an die Hand gegeben, die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Sollten Sie über eine intensive Betreuung nachdenken, finden Sie hier das passende Therapieangebot.

2.2 Ich wurde während meines Dienstes Opfer einer Gewalttat. Was kann ich tun?

Haben Sie bei dem Gedanken an Ihre Arbeit Angst- oder Panikattacken? Möchten Sie aus eigentlich gewohnten Situationen schnellstmöglich heraus kommen? Fällt es Ihnen schwer, Ihre Tätigkeit nach dem Angriff weiter auszuführen? Dann könnte eine Traumatisierung vorliegen, der Sie entgegenwirken sollten.

Erste Schritte nach einer Traumatisierung

  • Vertraute Kollegen können helfen, das Erlebte zu verarbeiten
  • Stellen Sie infolge des Ereignisses Probleme im Beruf fest, sollte der Dienstherr damit vertraut gemacht werden
  • Sie sind mit Ihrer Geschichte nicht alleine, sodass der Austausch mit ebenfalls Betroffenen zur Traumabewältigung beitragen kann
  • Experten unterstützen Sie bei der Bewältigung

Selbsthilfe

Suchen Sie Kontakt zu Kollegen. Diese sind immer in Ihrer Nähe und können sich in Sie hineinfühlen. Oder wenden Sie sich an Ihren Dienstherren. Dieser ist verpflichtet, das Wohl seiner Mitarbeiter zu fördern. Daher sollte das Erlebte in Nachbesprechungen reflektiert werden. Damit es erst gar nicht so weit kommt, können Szenarien in Workshops besprochen werden, um ein Verhaltensmuster zu entwickeln. Hier finden Sie darüber hinaus Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen und auch Sie selbst können sich Ihre Gedanken von der Seele schreiben.

Professionelle Hilfe

Sollte sich keine Besserung Ihrer Symptome zeigen, kann ein Experte zur helfenden Stütze werden. Im geschützten Rahmen der Therapie können Sie lernen, mit dem Vergangenen umzugehen und wieder in Ihren Alltag zurückzufinden.