Wichteln in Familie und Freundeskreis

08. Dezember 2025 | Die Adventszeit hat ihren ganz besonderen Zauber. Es duftet nach Plätzchen, Kerzenlicht wärmt die Abende, und in den Schaufenstern glänzt schon die Dekoration für das bevorstehende Weihnachtsfest.

Eine Tradition, die in dieser stimmungsvollen Zeit seit Generationen gepflegt wird und immer wieder für Lachen, Staunen und Überraschung sorgt, ist das Wichteln. Ob in Familien, Freundeskreisen, Vereinen oder im Kollegium, der Moment, in dem kleine Geschenke den Besitzer wechseln, ist jedes Mal ein kleiner Höhepunkt.

Woher das Wichteln kommt

Die Wurzeln des Wichtelns reichen weit zurück. Schon im 19. Jahrhundert war es in vielen Gegenden üblich, vor Weihnachten kleine Geschenke heimlich weiterzugeben. In Skandinavien sind es die „Nissen“ oder „Tomte“, kleine Wichtelwesen, die in der dunklen Jahreszeit Freude und Überraschungen bringen. Von dort aus hat sich die Tradition auch in Mitteleuropa verbreitet.

Im deutschsprachigen Raum wurde das Wichteln zunächst in Schulen und Vereinen populär, bevor es in Familien und Freundeskreisen Einzug hielt.

Interessant ist, dass das Wichteln früher oft verbunden mit der Idee war, anonym kleine Gaben an Bedürftige zu verteilen – also mit einem sozialen Gedanken. Erst später entwickelte es sich zu dem Spiel, das wir heute kennen: einer Mischung aus Losverfahren, Überraschung und Festlichkeit.

Im 20. Jahrhundert verbreitete sich das Wichteln dann rasant. In Schulen wurde es zum beliebten Ritual in der Vorweihnachtszeit, bei dem Kinder einander Kleinigkeiten schenkten. Auch in Betrieben und Büros entwickelte es sich zu einem festen Bestandteil der Weihnachtsfeiern, bei denen Kolleginnen und Kollegen sich mit kleinen Überraschungen eine Freude machten. Von dort fand der Brauch seinen Weg zurück in die privaten Wohnzimmer und ist heute aus vielen Familien- und Freundeskreisen nicht mehr wegzudenken.

Wichteln in der Familie

Gerade in großen Familien bringt das Wichteln einen wunderbaren Nebeneffekt mit sich: Statt für jedes Familienmitglied ein Geschenk zu besorgen, konzentriert man sich auf eine einzige Person. Das reduziert den Stress in der ohnehin turbulenten Adventszeit und eröffnet die Möglichkeit, ein durchdachteres und hochwertigeres Geschenk auszuwählen. Großeltern ziehen vielleicht die Enkel, die Eltern beschenken die Kinder, die Geschwister sich untereinander – es gibt unzählige Varianten, und jede Familie entwickelt im Lauf der Jahre ihre eigene kleine Tradition.

Die Geschenke selbst müssen nicht groß sein. Oft sind es die kleinen, liebevoll gewählten Dinge, die den größten Eindruck hinterlassen: ein Puzzle für die ruhigen Wintertage, ein duftender Tee, ein Kalender für das kommende Jahr oder ein besonderer Küchenhelfer, der das gemeinsame Kochen noch schöner macht. Familien mit vielen Kindern wählen häufig einen niedrigen Preisrahmen, damit niemand überfordert ist. Unter Erwachsenen darf es dagegen auch einmal ein hochwertigeres Geschenk sein – schließlich gibt es nur eines pro Person.

Wichteln weltweit

Übrigens: Nicht nur in Deutschland gehört das Wichteln fest zur Adventszeit. In vielen Ländern gibt es ähnliche Traditionen. In den USA und Großbritannien heißt das Spiel „Secret Santa“. Auch hier wird anonym beschenkt, häufig im Büro oder im Freundeskreis. In Skandinavien wiederum kennt man den „Julklapp“: Ein Geschenk wird in mehrere Schichten Papier verpackt, und jeder darf eine Lage abreißen, bis am Ende der Inhalt zum Vorschein kommt. In Spanien und Italien ist der Brauch unter dem Namen „Amigo invisible“ bekannt. Dabei wird – ähnlich wie beim Secret Santa – im Vorfeld ausgelost, wer wen beschenkt, und bis zuletzt bleibt geheim, wer hinter welchem Geschenk steckt.

Wichteln mit Freunden — wenn es lockerer zugehen darf

Auch im Freundeskreis hat das Wichteln seinen festen Platz. Hier steht weniger der praktische Gedanke im Vordergrund, sondern vor allem das gemeinsame Erleben. Manche Runden setzen auf das klassische Ziehen der Namen, andere auf die spontanen Varianten: Beim sogenannten „Würfelwichteln“ liegen alle Geschenke auf einem Tisch, und wer eine Sechs würfelt, darf eines aussuchen. Noch spannender wird es, wenn die Pakete weitergegeben werden müssen, sobald ein anderer ebenfalls die richtige Zahl würfelt. Eine andere Form ist das Themenwichteln.

Die Regeln sind einfach: Alle bringen ein Geschenk mit, das einer vorher festgelegten Kategorie entspricht. Zum Beispiel „etwas Selbstgemachtes“, „etwas in Rot“ oder „etwas für gemütliche Winterabende“. Dadurch entstehen besonders kreative Ideen: selbstgebackene Kekse in roter Dose, gestrickte Handschuhe oder ein kleines Rätselbuch. Wer es noch humorvoller mag, probiert das „Schrottwichteln“ aus; bei dieser Art werden absichtlich skurrile oder ausrangierte Gegenstände weitergegeben.

Kleine Rituale machen den Unterschied

Besonders stimmungsvoll wird das Wichteln, wenn die Übergabe nicht nur nebenbei passiert, sondern selbst zu einem kleinen Ritual wird. Manche Familien legen die Geschenke am Heiligabend gesammelt unter den Baum, andere veranstalten einen eigenen Wichtelabend in der Adventszeit. Schön ist es, wenn die Päckchen beispielsweise mit kleinen Reimen oder Rätseln versehen sind, die Hinweise auf den Inhalt geben. Insbesondere Kinder lieben solche kleinen Zeremonien. Für sie wird das Wichteln dadurch zu einem magischen Moment, in dem nicht nur das Geschenk wichtig ist, sondern das ganze Drumherum. Ein Geheimnis, das man über Wochen für sich behalten musste, wird endlich gelüftet, und die Freude des anderen macht die eigene Mühe lohnenswert.

Inspiration für passende Geschenke

Auch wenn beim Wichteln der Gedanke des Schenkens im Vordergrund steht, fällt die Auswahl nicht immer leicht. Was schenkt man, wenn man die gezogene Person nur flüchtig kennt, oder wenn der Preisrahmen sehr eng gesteckt ist? Die Erfahrung zeigt: Kleine, praktische und zugleich persönliche Geschenke kommen immer gut an. Ein hübsches Notizbuch, ein Set mit besonderen Tees oder eine Duftkerze lassen sich vielseitig einsetzen.

Für Kinder eignen sich kleine Bastelsets, Spieleklassiker in Reisegröße oder witzige Accessoires für das Kinderzimmer. Erwachsene freuen sich über Handwärmer, Wintersocken oder eine liebevoll gestaltete Tasse, die den Winteralltag verschönert. Und wer gerne kulinarische Überraschungen verschenkt, liegt mit besonderen Gewürzmischungen, Schokolade oder einem feinen Öl nie falsch.

Der Handel bietet eine große Bandbreite an Artikeln, die sich ideal als Wichtelgeschenke eignen – von Dekoration bis hin zu pfiffigen Alltagshelfern. Es lohnt sich, beim nächsten Einkaufsbummel gezielt nach solchen Kleinigkeiten Ausschau zu halten oder vielleicht sogar auf bsw.de nach dem Passenden zu suchen.

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