1
3027
ÖD-News-Überschrift Berichte
modul
1
6182
ÖD-News Überschriften

Servicethemen, Partnerfirmenvorstellungen & Berichte

Wir möchten Sie rundum informieren und veröffentlichen auf dieser Seite wissenswerte Berichte und Interviews in den Themenbereichen Gesundheit, Finanzen, Haus & Garten, Mode und Beauty sowie Berichte rund um den öffentlichen Dienst. Zudem stellen wir Ihnen einige ausgewählte Partner in Partnerfirmenporträts vor.

Top oder Flop?

Die Landarztquote spaltet die Meinungen

Dass der Mangel an qualifizierten Hausärzten im ländlichen Bereich brisant ist, zeigt sich aktuell in der Debatte um eine Landarztquote. Mit ihr sollen Studierende motiviert werden, auf dem Land tätig zu werden. Neben den politischen Befürwortern gibt es viele Gegenstimmen, die eine Bevorzugung der angehenden Landärzte ablehnen.

Was ist die Landarztquote?

Mit dem „Masterplan Medizinstudium 2020“ soll das Ausbildungssystem im medizinischen Bereich grundlegend geändert werden. Damit ist auch eine Maßnahme verbunden, die dem Ärztemangel auf dem Land entgegenwirken soll: die Landarztquote. Mit ihr verpflichten sich Studierende, nach dem Studium zunächst eine fachärztliche Weiterbildung in der Allgemeinmedizin zu absolvieren. Eine entsprechende Tätigkeit in unterversorgten beziehungsweise durch Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen wartet im Anschluss. So erläutert es das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf seiner Homepage.

Im Gegenzug halten die Universitäten bis zu zehn Prozent der Studienplätze frei und vergeben diese nur an Bewerber, die mit den Forderungen einverstanden sind. Allen Ländern wurde freigestellt, ob sie die Quote einführen möchten. Bayern prescht voran: Fünf Prozent der Medizinplätze sollen hier für künftige Landmediziner zur Verfügung stehen.

Hartmannbund ist skeptisch

Obwohl dies zunächst nach einer guten Idee klingt und nun auch Niedersachsen nachziehen möchte, ist das Echo geteilt. Eine Umfrage unter 7.500 Medizinstudierenden ergab sogar, dass diese eine Quote überwiegend ablehnen. „Das Auswahlverfahren zum Medizinstudium an der aktuellen Versorgungssituation auszurichten und zur Sicherstellung der primärärztlichen Versorgung eine Landarztquote einzuführen ist nicht zielführend“, bemängelt Moritz Völker. Der Vorsitzende des Ausschusses „Medizinstudierende im Hartmannbund“ empfiehlt dagegen, die Umstände vor Ort zu verbessern. Damit zielt Völker auf die Infrastruktur sowie die Arbeits- und Niederlassungsbedingungen für Ärzte. „Möglichkeiten zur Teilzeit- und Teamarbeit sind beispielsweise wichtige Pluspunkte, mit denen Studierende geworben werden könnten – ganz ohne Quote."

Kritikpunkte

  • Bevorzugung gegenüber anderen Bewerbern, die sich eine Tätigkeit auf dem Land nicht vorstellen können

  • Studierende können vor dem Studium nicht wissen, welche Fachrichtung sie am meisten interessiert

  • Wichtiger: Umfassende Informationen zu einer Tätigkeit in der ambulanten Versorgung

  • „Masterplan Medizinstudium 2020“ führt eher zu Zwang und Lenkung statt zu Motivation und Freiheit


  • Landarzt, Landarztquote, Masterplan Medizinstudium 2020, Ausbildungssystem medizinischer Bereich, Ärztemangel Land, Kritik Landarztquote, Vorteile Landarztquote, Öffentlicher Dienst