Bluthochdruck vorbeugen

Unter Druck

18. Januar 2021 | Hoher Blutdruck stresst den Körper und das Herz. Die Folge: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufigste Todesursache. Das muss nicht sein – denn jeder kann dem selbstständig vorbeugen.

Kennen Sie eigentlich Ihren Blutdruck? Laut der Deutschen Hochdruckliga e. V. (DHL) haben rund 30% aller Deutschen Bluthochdruck, 20% wissen überhaupt nichts davon. Dabei ist zu hoher Druck in den Gefäßen ein hoher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und diese sind nach wie vor verantwortlich für die meisten Todesfälle in Deutschland. Das Problem: Bluthochdruck bleibt lange unerkannt, da viele Menschen mit zu hohem Blutdruck in ihrem Alltag zunächst gar nicht eingeschränkt sind.

Schwachpunkt Gefäße

Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Gefäßsystems, bei der die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch sind. Wie kommt es überhaupt dazu? Schwachpunkt sind die Blutgefäße: Erhöht sich die Spannung an den Gefäßwänden, steigt der Blutdruck. Gründe dafür gibt es viele: Übergewicht ist eine der Hauptursachen für Bluthochdruck, denn je mehr Umfang der Körper hat, desto mehr Zellen muss er mit Blut versorgen. Nikotin verengt die Blutgefäße, Gleiches gilt bei übermäßigem Kaffeegenuss und übermäßiger zuckerhaltiger Nahrung. Und auch Stress lässt das Blut mit hohem Druck durch die Gefäße schießen. Die Folgen können fatal sein: etwa Gefäßverschluss, der im Gehirn zu einem Schlaganfall führen kann, ein Herzinfarkt, wenn das Herz mit dem Pumpen nicht mehr hinterherkommt, oder Nierenversagen.

Bluthochdruck ab 140 zu 90 mmHg

Jeder sollte seinen Blutdruck kennen, fordern Experten. Ihren Blutdruck können Sie ganz einfach bei Ihrem Arzt oder in der Apotheke messen lassen. Durchschnittlich gilt ein Blutdruck zwischen 120 zu 80 und 130 zu 85 mmHg als normal. Ab einem Wert von 140 zu 90 mmHg sprechen Ärzte von Hypertonie, so der Fachbegriff für Bluthochdruck. Alles, was längerfristig darüberliegt, ist zu hoch und sollte vom Arzt untersucht werden. Für manche Menschen kann aber auch schon ein Blutdruck von 120 zu 80 mmHg das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, zum Beispiel wenn weitere Risikofaktoren den Körper und die Gefäße belasten.

Blutdruck regelmäßig messen

Für eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks lohnt es sich, ein Messgerät anzuschaffen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Gerät validiert ist. Nur so misst das Gerät auch zuverlässig das, was es messen soll. Erkennbar ist ein validiertes Gerät am Prüfsiegel, das die DHL für geprüfte neue Blutdruckmessgeräte für deren Messgenauigkeit verleiht. Für vergleichbare Werte sollten Sie Ihren Blutdruck immer etwa zur selben Tageszeit messen. Legen Sie vor dem Messen unbedingt eine Pause von drei bis fünf Minuten ein. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und vermeiden Sie Anstrengungen, da der Blutdruck sonst kurzfristig steigen könnte. Messen Sie den Blutdruck anfangs an beiden Armen, später immer an dem Arm mit den höheren Werten. Achten Sie zudem darauf, dass sich der Messpunkt auf Herzhöhe befindet. Wer unter Hypertonie leidet, ist nicht immer auch gleich auf Medikamente angewiesen. Als Alternative oder Ergänzung zu Medikamenten kann ein veränderter, gesunder Lebensstil zu besseren Blutdruckwerten führen. Auch die Krankenkassen unterstützen ihre Mitglieder bei einer gesunden Lebensweise. Manche Kassen übernehmen mittlerweile ganz oder teilweise die Kosten von zertifizierten Präventionskursen zu Bewegung, Ernährung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum.

Gesunde Lebensweise senkt Hochdruck

Eine gesunde Lebensweise basiert auf den Säulen: mehr Bewegung, weniger Gewicht, Verzicht auf Genussmittel. Die Umstellung auf eine gesunde Lebensweise kostet Zeit und zunächst für viele auch Überwindung. Aber es lohnt sich – denn während Sie ihrem Körper Gutes tun, sich leichter und fitter fühlen, nehmen Sie zugleich Druck aus den Blutgefäßen. Mit Bewegung und Sport können Sie Ihren Blutdruck tatsächlich senken, um somit ganz auf Medikamente zu verzichten oder eine stärkere Dosierung zu umgehen. Finden Sie nach ärztlicher Rücksprache und möglicherweise einem Gesundheitscheck für sich heraus, welches der richtige körperliche Ausgleich für Sie ist.
Doch auch mit einer gesunden Ernährung können Sie Ihren Blutdruck positiv beeinflussen. Allen voran raten die Experten immer wieder zu salzarmer Kost. Die meisten Menschen ernähren sich viel zu salzhaltig. Frauen nehmen durchschnittliche 8,4 Gramm Salz pro Tag auf, bei Männern sind es sogar zehn Gramm täglich. Experten empfehlen derzeit jedoch höchstens sechs Gramm Salz am Tag. Vor allem Fertigmahlzeiten sind häufig sehr salz- und zuckerhaltig. Nur wer selbst mit frischen Zutaten kocht, weiß genau, was tatsächlich im Topf und dann auf seinem Teller landet. Versuchen Sie, so oft wie möglich frische Produkte in Ihren Speiseplan einzubauen. Süßigkeiten sind erlaubt, aber am besten nur einmal am Tag. Und zwar so viel, wie in die eigene hohle Hand passt. Nikotin verengt die Gefäße. Für Menschen mit Bluthochdruck ist das Rauchen daher besonders gesundheitsgefährdend. Die Hypertoniker raten daher ihren Hochdruck-Patienten, Wege zu finden, um auf das Rauchen zu verzichten.

Stress vermeiden

Stress lässt den Blutdruck in die Höhe schnellen. In unserer modernen Welt ist Stress oft dauerhaft und macht somit krank. Denn wer ständig „unter Strom“ steht, permanent in Aufregung und Sorge ist und seinem Körper nicht die notwendigen Ruhezeiten gönnt, bezahlt den Dauerstress unter anderem mit hohem Blutdruck. Versuchen Sie daher, Stress zu vermeiden. Das können einfache Dinge sein wie den Tagesablauf ändern, Aufgaben auch an andere erteilen und ausreichend Ruhepausen einlegen. Verschaffen Sie sich Freiräume! Um kurzfristig Stress auszugleichen, empfiehlt sich körperliche Bewegung oder Entspannung durch Hobbys, Musik und angenehme Gespräche.

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