Nachwuchs im Öffentlichen Dienst

Eine Plattform, tausende Jobs

03. Mai 2017 | Zusammen haben Bund, Länder und Kommunen die Kampagne „Arbeiten im Öffentlichen Dienst – durchstaaten.de“ ins Leben gerufen. Mit ihr sollen Berufsanfänger und Quereinsteiger auf die Möglichkeit einer Karriere im Öffentlichen Dienst aufmerksam gemacht werden. Am 16. März startete das Projekt bundesweit.

Von A wie Altenpflege bis Z wie Zimmerer

Schon jetzt beklagt der Deutsche Beamtenbund (dbb) eine gravierende Personallücke, wie aus einer Meldung des Bundesverwaltungsamtes hervorgeht. Um dem entgegenzuwirken, wurde im Rahmen des Demografiegipfels der Bundesregierung das Internetportal www.durchstaaten.de.
ins Leben gerufen. „Es bündelt erstmalig die öffentlichen Arbeitgeber aller Ebenen aus Bund, Ländern und Kommunen und verlinkt auf deren Stellenangebote zu allen Branchen des Öffentlichen Dienstes“ erklärt Wilfried Ströhm, stellvertretender Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Pressebundesamtes in Berlin, gegenüber BSW. So sollen möglichst viele qualifizierte neue Mitarbeiter gewonnen werden. Angesichts des engen Fachkräftemarkts und privater Arbeitgeberkonkurrenz sei es an der Zeit, der Bevölkerung die große Bandbreite der Tätigkeiten nahezubringen. Der Öffentliche Dienst bilde in seinen Behörden und Betrieben nicht nur für Verwaltungsaufgaben aus, sondern in mehr als 130 anerkannten Berufen. Von ‚A‘ wie Altenpflege über ‚I‘ wie Informatiker bis ‚Z‘ wie Zimmerer seien die beruflichen Perspektiven im Öffentlichen Dienst laut Ströhm größer, als viele glauben. Vor allem im technischen Sektor mangele es an neuen Fachkräften.

Erster Erfolg

Im ersten Monat wurde die Homepage bereits über 40.000 Mal angeklickt. „Das ist zum einen ein Indiz dafür, dass viele keine konkrete Vorstellung davon haben, welche Laufbahn sie im Öffentlichen Dienst einschlagen können. Jetzt finden sie aber eine virtuelle Anlaufstelle, um sich zu informieren.“ Zum anderen sieht Ströhm nach den ersten Wochen, in denen die Kampagne läuft, auch einen guten Anfang im Wettbewerb um Arbeitskräfte, denn „bei einer so hohen Resonanz hoffen wir natürlich auf ein großes Interesse an einer Beschäftigung im Öffentlichen Dienst.“ Auch auf Facebook ist die Kampagne zu finden – leider jedoch ohne eigenen Kanal. Fragen werden auf der Seite der Bundesregierung beantwortet.Um möglichst viele Arbeits- und Stellensuchende anzusprechen, sind alle Behörden von Bund, Ländern und Kommunen dazu angehalten, das entsprechende Signet der Kampagne auf ihrer Website zu platzieren. Dieses kann kostenfrei beim Bundespresseamt angefordert werden. Laut Ströhm nutzen bereits viele Ämter die Chance, sich mit einem Signet abbilden zu lassen.

Der größte Arbeitgeber Deutschlands

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind aktuell rund 4,6 Millionen Menschen im Öffentlichen Dienst beschäftigt. „Damit ist er nicht nur der größte Arbeitgeber in Deutschland, sondern auch der mit den meisten Standorten“, erklärt Wilfried Ströhm. Allerdings sei in den letzten Jahren die Chance verpasst worden, die Vorteile der unterschiedlichen Branchen in den Fokus zu rücken – dazu zähle in erster Linie die Vielfalt an verantwortungsvollen Tätigkeiten mit Gemeinwohlorientierung sowie die Sicherheit des Arbeitsplatzes. „Es gibt individuelle Lösungen für alle Mitarbeiter in und außerhalb der Familienphasen“, verrät Ströhm. Gleitende Arbeitszeiten, Teilzeit- sowie Telearbeit und auch die Tätigkeit von unterwegs seien Gang und Gäbe. Zudem deutet er auf die guten Entwicklungs- und Aufstiegschancen hin, die die persönliche sowie berufliche Laufbahn fördern.

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