70 öffentliche Ladesäulen für eine Stadt

Elektro-Autos kommen langsam in Fahrt

22. August 2018 | Einfach den Stecker mit einer Ladesäule verbinden und schon wird das Auto für die nächste Fahrt mit neuer Energie aufgeladen. In vielen Teilen Deutschlands steht diese neue Art des Tankens noch vor Hürden – andere haben bereits ausgereifte Konzepte, mit denen die Elektromobilität vorangetrieben werden soll.

Große Ziele für die kommenden zwei Jahre

Eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis 2020 in Deutschland unterwegs sein. So lautet das Ziel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Anfang dieses Jahres konnten laut Kraftfahrt-Bundesamt gerade einmal rund 53.800 E-Autos registriert werden. Andere Länder wie beispielsweise Norwegen sind hier schon weiter: Über die Hälfte der im letzten Jahr angemeldeten Autos hatte bereits einen alternativen Antrieb. Dennoch ist auch hierzulande klar: Die Anzahl der „Strom-Mobile“ wächst – nicht zuletzt deswegen, weil sich einige Städte auf die Fahne geschrieben haben, ihre Verbreitung zu fördern.

Potsdamer sind bereit für die Elektromobilität

Als gutes Beispiel geht Potsdam voran. „Eine umweltfreundliche Mobilität und ein zukunftsfähiges Verkehrssystem sind Leitziele der Landeshauptstadt Potsdam“, so Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam. „Wir möchten Kfz-Nutzer mit einem attraktiven Angebot von dem Umstieg auf ein Elektrofahrzeug überzeugen. Dazu haben die Stadtverordneten ein Standortkonzept beschlossen, das unter Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger entstand.“ Und es sind bereits Ergebnisse zu sehen: Zu den 30 öffentlich zugänglichen Ladepunkten sollen bis Ende 2019 weitere 40 hinzukommen. Zudem haben die Stadt Potsdam sowie einige kommunale Unternehmen einen Teil ihrer Fuhrparks auf Elektro-Autos umgestellt.

Unternehmen dürfen testen

Doch auch in anderen Orten der Bundesrepublik werden Projekte angestoßen, die die Skepsis gegenüber Elektroautos beseitigen sollen. Die Kampagne „eFlotte – elektromobil unterwegs“ wurde vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern initiiert und seitdem unter anderem vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft und dem Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) unterstützt. „Wir haben bisher in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Sachsen-Anhalt kleine und mittelständische Unternehmen sowie Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung dazu eingeladen, sich für einen zweiwöchigen Test der Elektrofahrzeuge im betrieblichen Alltag zu bewerben“, so BEM-Präsident Kurt Sigl. „Wir wollen zeigen, dass E-Autos gute Alternativen zu Benzin- oder Dieselautos sind – und zu unserer großen Freude haben das die teilnehmenden Unternehmen auch schnell erkannt.“ Nach dem Testlauf in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise dachten nach Angaben des BEM 35 Prozent der Probanden über den Kauf nach und 15 Prozent wollten sich sogar ein E-Auto anschaffen.

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