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Servicethemen, Partnerfirmenvorstellungen & Berichte

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„Daten sind das Gold der heutigen Zeit“

IT-Forensik: Spurensuche vom Schreibtisch aus

Kriminelle Machenschaften breiten sich immer mehr per Internet aus und der Datenklau im großen Stil betrifft uns alle: Behörden, Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen. Die IT-Forensik, die zunehmend als Instrument polizeilicher Ermittlungen genutzt wird, geht dagegen an.

Die unsichtbare Gefahr

Ein Tag ohne soziale Medien, E-Mail-Verkehr oder Bestellungen im Internet-Shop ist heute für viele unvorstellbar. Auch in Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen läuft schon lange nichts mehr ohne die digitale Datenverwaltung. Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Immer häufiger versuchen sich Unbefugte, Zugang zu den Systemen zu verschaffen. So auch in einem Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen, das in diesem Jahr Opfer einer Erpressung mittels Virus-Attacke wurde. Ein Schadprogramm verschlüsselte alle zugänglichen Daten, sodass Scangeräte nicht mehr funktionierten und Untersuchungsergebnisse erst verspätet vorlagen. Auch die Versorgung mit Medikamenten, deren Bestellung nur über Software möglich ist, war massiv gefährdet, wie die Zeitung „Die Welt“ berichtet. Beispiele wie dieses verdeutlichen den Bedarf an IT-Experten, die sich der Kriminalitätsbekämpfung annehmen.

Täter aufspüren und Hacker-Angriffe verhindern

Genau das ist der Job der IT-Forensiker „Unser Ziel ist die Spurensicherung, Analyse und die Informationsgewinnung auf Speichermedien aller Art“, erklärt Prof. Dr. Dirk Labudde von der Hochschule Mittweida. Zu digitalen Spuren gehören beispielsweise der Anschluss eines USB-Sticks oder vorsätzlich gelöschte Dateien. Besonders wichtig bei der Spurensicherung ist es, die Beweise gerichtsfest zu erfassen und zu dokumentieren, damit diese in einem Verfahren als Beweismittel zugelassen werden. Im Studiengang „Allgemeine und Digitale Forensik“ stellt Labudde angehenden IT-Experten die Methoden zur Verfügung, die es braucht, um gegen die Cyber-Kriminellen vorzugehen. In den letzten Jahren seien auch Aufgaben aus dem Feld des „Predictive Policing“ dazugekommen, so der Wissenschaftler. Darunter versteht man die Möglichkeit, anhand von Computertechnologien vorausschauend polizeiliche Einsatzschritte und Ressourcen planen zu können. Damit wird nach Einschätzung Labuddes in Zukunft die Arbeit der Forensiker beginnen, um Schwachstellen und Angriffspunkte zu erkennen, ohne auf die vollzogene Tat warten zu müssen.

Kooperation mit Kriminalbeamten

Für eine möglichst praxisnahe Ausbildung unterzeichneten die Hochschule Mittweida und der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) bereits vor zwei Jahren eine Vereinbarung, die den gemeinsamen Austausch fördern soll. „Dieser Schritt war sehr wichtig, denn digitale Spuren findet man so gut wie überall. Es gibt heute keine Strafverfolgung mehr, ohne dass verschiedene Felder und Arbeitsgebiete der Digitalen Forensik involviert sind“, führt der Professor aus.

Ein Gesetz soll helfen

„Die größte Gefahr für Unternehmen und Privatpersonen geht derzeit von Schadprogrammen und Spammails aus“, verrät Labudde. Um sich davor zu schützen, sollte jeder Nutzer sowie Mitarbeiter mit Datenschutzmaßnahmen vertraut sein. Ergänzend dazu wurde im Juli 2015 das Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) verabschiedet. Es verpflichtet Unternehmen mit einer kritischen Infrastruktur, die einen entscheidenden Beitrag zum Gemeinwohl leisten, so beispielsweise Energiebetriebe, bei ihren IT-Sicherheitsmaßnahmen ein Mindestniveau zu gewährleisten und entsprechende Sicherheitsvorfälle dem BSI zu melden.

So praktisch der schnelle Klick auf den richtigen Button sein mag, so gefährlich kann er auch werden, wie folgende Zahlen zeigen:

  • Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) analysierte von Dezember 2014 bis September 2015 knapp 168.000 neue Schadprogramme zum virtuellen Identitätsdiebstahl.

  • Cyberkriminelle verursachten im vergangenen Jahr einen Schaden von knapp 40,5 Millionen Euro.


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